Andachtsraum „Franziskus und Klara“ im Seedomizil Lochau
Der neue Andachtsraum – ein Geschenk der i+R Wohnbau an die Pfarre Lochau – bildet einen baulichen Abschluss zum Seedomizil in Lochau und markiert durch seinen klaren und freigestellten Baukörper gleichwohl ein Anfang und ein Ende der baulichen Entwicklung in diesem Areal. Durch seine exponierte Position und der Topografie des Uferbereichs des Kugelbeerbachs bettet sich der Andachtsraum als eine Art Möbel nahtlos in den attraktiven Naturraum. Der weisse Kubus schafft einen baulichen Kontrapunkt zur umgebenden Wohnbebauung und macht dadurch seine Bedeutung als spiritueller Ort sichtbar.
Der Kubus des Andachtsraumes sucht bewusst keine ‚Schaufenster‘ nach aussen sondern öffnet sich der Andacht und der inneren Einkehr. Die gewählte Bauform und die weisse Farbe stehen für Reinheit, sie sollen die attraktive Umgebung des Kugelbeerbachs maximal auf den Betrachter wirken lassen. Die punktuelle Bauform weisst zudem einen minimalen Fussabdruck auf und reduziert sich auf das Wesentliche.
Ein kleiner Vorplatz soll für kleinere Empfänge oder Versammlungen Platz bieten und ermöglicht den Besuchern den Zugang zum Wasser des Kugelbeerbachs. Die Anlage steht strassenbegleitend und erlaubt offene Sichtbeziehungen zum Bach und zum See. Der quadratische Andachtsraum bietet Platz für ca 18-20 Personen. Der symmetrische Grundriss wird durch 4 seitliche parabelförmige Fenster gefasst.
Die Rückseite des Altarbereiches hat ein etwas niederes Fenster mit einem darüber liegenden, in die Fassade eingearbeiteten Kreuz, das mit blau eingefärbten Gläsern gefüllt ist. die Farbe Blau steht in diesem Zusammenhang als Farbe des Wassers und der Reinheit. Über ein zusätzliches rundes Oberlicht wird der Raum von oben erhellt und öffnet sich in die 3. Dimension.
Der Andachtsraum besteht aus einem massiven Betonsockel und Seitenwänden in Massivholzbauweise, welche innenseitig weiss lasiert sind. Eine strukturierte und weiss beschichtete Metallhaut hüllt das Gebäude in einen leichten und lichtdurchlässigen Vorhang welcher auch vor den Fensterfronten verläuft. Die parabelförmigen Fenster lassen das Gebäude nur auf den Eckpunkten stehen und betonen so die Leichtigkeit der Konstruktion.
Michelangelo Zaffignani